2011-03-08

Das Imperium fällt auf die Nase

Ramon Tikaram in Gaddafi: A Living Myth
[The Empire Strikes Out]

Tunesien, Aegypten, Libyen…nun, meine Kinder, eins dieser drei Dinge ist anders als die anderen. Welches wohl? Richtig! Libyen wurde nicht und wird zu einem beträchtlichen Teil immer noch nicht von einem Diktator regiert, der ein Handlanger des Westens ist. Man kann über ihn sagen, was man will, Muhammar Gaddafi ist ein Phänomen. Im Kontrast zu seiner unvergleichlichen, grellen Persönlichkeit sind Tunesiens Zia El Abidine ben Ali und Aegyptens teuflisch dicker Hosni Mubarak schlicht Nullen.

Sicher, alle drei sind Diktatoren. Aber man braucht sich die Region nur mal anzuschauen und zu fragen wer kein Diktator ist. Sogar der römische Senat wählte in schwierigen Zeiten einen Diktator. Und wann gab es keine schwierigen Zeiten in dieser Region? Gaddafi meidet die Idee des Nationalstaats, von arabischem Nationalismus und repräsentativer Demokratie. Er verbietet sogar politische Parteien. Er ist ein Stammesfürst. Er unterstützt islamischen Sozialismus und seine Vorstellung von Demokratie ist die von Stammesführern, welche mit Bitten und Klagen zu ihm kommen, so dass er in seiner Grosszügigkeit Gerechtigkeit walten lassen kann. Er sieht sich als eine Art König. Ein König der Könige. Er mag alle Arten von afrikanischen Stämmen, nicht nur arabische; er ist sehr angetan von afrikanischer Einheit angesichts der westlichen Unterdrückung. Ihn würde es wahrscheinlich nicht stören, sie alle anzuführen. Er ist offensichtlich ein Grüner.